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Herr P. schreibt ein Buch und meldet: Es ist vollbracht.

Die letzten Wochen in der Fertigstellung des Buches, mit dem Herr P. seine Leser beglücken will, waren zugegebenermaßen etwas anstrengend. Es gab viel zu tun.

Nun könnte Herr P. seinem Verleger sagen: „Hier ist der Text, mach ein schönes Buch draus!“ Dann wäre der Fall für ihn erledigt. Aber der Verleger steht auf dem Standpunkt, wenn schon der Name von Herrn P. auf dem Buchdeckel steht, dann soll Herr P. auch rundum glücklich sein mit dem Werk. Denn wenn Herr P. den bedruckten Packen Papier liebt, dann wird er sich schon auch nach seinen Kräften darum kümmern, dass es Käufer findet. Also bindet er ihn überall mit ein und fährt das vollkommene Wohlfühlprogramm. Auch, damit Herr P. hinterher nichts zu monieren hat. Sets und eifrigst ist er bemüht, die Diva, Herrn P., und seine skurrilen Wünsche zufriedenzustellen.
Wohlan.bleistift

Also schickt er an Herrn P. Lay-Outs der Seiten, die unterschiedlichsten Cover-Entwürfe und in Folge dessen telefonieren die beiden „nur mal kurz…“ was in der Regel in den Abendstunden passiert und nicht unter eineinhalb Stunden zu bewerkstelligen ist.
Der Verleger darf sich dabei maximal-privilegiert nennen, denn Herr P. telefoniert nicht oft. Und schon gar nicht lange. Hier aber macht er eine Ausnahme. Und er opfert bisweilen den Telefonaten seine Leidenschaft, auf Super RTL den Wiederholungen von Dr. House zu folgen. Da gibt’s nämlich jeden Mittwoch gleich 4 Folgen am Stück.

Aus der Druckerei schickt der Verleger an Herrn P. ein Foto per WhatsApp. Cover-Andruck. Herr P. ist gerührt. Zum Einen, dass es so etwas noch gibt, dass ein Auftragnehmer persönlich in der Druckerei zum Andruck anwesend ist. Zum anderen, dass er es sofort seinem Autor mitteilt.

Dass die beiden das Vertragliche noch nicht final geregelt haben, ist dabei Nebensache. Die telefonischen Absprachen sehen beide als gesetzt an – zwar fehlt der Handschlag wie auf dem Telgter Pferdemarkt. Aber die beiden sind vom gleichen Schlag: Ein gegebenes Wort gilt, eine Zusage ist eine Zusage, ob nun Auge in Auge oder telefonisch. Der Abzug kann getätigt werden, und dann ist die Kugel aus dem Lauf. Jetzt muss sie – um in diesem etwas martialischen Bild zu bleiben – nur noch treffen.
Während im fernen Hessischen die Druckmaschinen rattern, schielt Herr P. auf das Folgeprojekt, in der laufenden Nummerierung Nr. 3. Das ist nun an der Reihe und möchte finalisiert werden. Und ganz nebeher sortiert Herr P. seine Gedanken für Projekt Nr. 4. Drei Ideen ganz unterschiedliche Ideen hätte er. Welcher wird er den Vorzug geben?
Oder verwurstet er alles in einem – schwierig.
FertigstellungSehnsüchtig schielt Herr P. auf jeden vorbeifahrenden DHL-Lieferwagen, die Nachbarn haben wieder etwas bestellt, das zugestellt werden möchte. Dabei hätte Herr P. doch so gern, dass der Wagen vor seiner Tür hält und er die ersten druckfrischen Exemplare dieses Buches geliefert bekommt.
Aber das ist zu früh, das weiß er selbst. Drucken, trocknen, schneiden, binden, konfektionieren… das dauert halt seine Zeit. Geduld aber ist Herr P.s Sache nicht. Noch nie gewesen.
Daher begnügt er sich, zwischendurch das pdf des fertigen Buches zu öffnen und erfreut sich an der digitalen Fassung… wenn er sich nicht mal wieder ärgert, dass ihm gerade noch wieder was eingefallen ist, das ganz wunderbar in den Text gepasst hätte.
Und wenn ihm ganz fürchterlich langweilig ist, dann schreibt Herr P. allerlei Unfug über das kommende Buch ins Netz:
Ein pornographischer Politthriller mit romantischen Elementen vor historischer Kulisse des 23. Jahrhunderts. Verfasst in alexandrinischen Hexametern. In altgriechisch.“
Vielleicht wird es aber auch ein Bildband, bei dem Herr P. sich freut, die Fotos im Audiobook alle einzeln vorzulesen.
Herr P. hofft, so schon mal etwas Neugier zu schüren… E gibt eben immer was zu tun.